Jahresempfang im Papperlapapp war gut besucht – viele kamen, um Ulrich Schulze zu verabschieden

Rede des jetzigen Kreisvorsitzenden Olaf Enger

Verabschiedung des ehemaligen Vorsitzenden Ulrich Schulze

Sehr geehrte Damen und Herrn, sehr verehrte Ehrengäste, liebe Freunde des Reitsports und der Pferdezucht.

Ich stehe heute hier, weil ich einem Mann Respekt erweisen und wir ihn ehrenvoll als ehemaligen Vorsitzenden verabschieden möchten. Am 21.03.2018 war nun die Zeit gekommen, das Geschick des Pferdesportverbandes des Kreises Viersen in andere Hände zu legen. Dank sagen möchte ich Herrn Ulrich Schulze für eine so lange Zeit seiner Tätigkeit.  27 Jahre haben sie liebe Reitervereine ihm immer wieder ihr Vertrauen geschenkt und sich darauf verlassen, dass er die Belange des KV nach außen vertritt und das Richtige für den Kreisverband macht.

Welchen Mann dürfen wir heute ehrenvoll als ehemaligen Vorsitzenden verabschieden ?

Geboren in Ostpreußen und schon früh mit dem Lebewesen  Pferd in Verbindung gekommen, hat er mit 14 Jahren bei dem Nachbarn gerne im Stall geholfen und seine reiterlichen Anfänge auf dem Kaltblut des Landwirtes begonnen. Er war schon früh durch die Familie und dem wahrscheinlich preußischen Einfluss von dem Militär, den Uniformen und den preußischen Tugenden  angetan, so dass Ulrich Schulze entschieden hat seinen beruflichen Weg in einer Uniform zu beginnen. Die Auswahl der einzelnen Farben der Dienstkleidungen der jeweiligen Staatsbediensteten der noch jungen Bundesrepublik Deutschland fiel Ihm nicht  schwer, Es wird wohl seiner natürlichen bodenständigen Art geschuldet sein, dass er sich in das Hellgrün der Bundesgrenzschutztruppen verliebt  hatte. Hier traf ihn ein Glücksfall, wahrscheinlich aufgrund seines ersten Eindruckes bei den Vorgesetzten und seiner schon damals aufgeweckten Art, das er  sich zu den gerade neu aufgestellten berittenen Bundesgrenzschutztruppe stationiert,in Grabow einfinden konnte. Er genoss die Natur, die Patrouillen  und auch wohl so manchen Schnaps bei den Landwirten beim durchqueren der Landschaft und bewachen der  Landesgrenze. Mir ist nicht bewusst ob  sein Dienstpferd verkauft wurde oder es andere Gründe eines weiblichen Geschlechts waren, dass ihm nach 8  Jahren  Grenzdienst ein  Versetzungsgesuch in das schöne Rheinland stellen ließen. Er vertrat die Farben des Bundes nun nicht mehr auf dem  dienstlichen Pferderücken,  sondern musste diese bei seiner Arbeit in einem alten  Dienststuhl in einem Büro weiterführen. Es hielt ihn aber nicht ab in  seiner Freizeit dem Pferd  treu zu bleiben und so trat er als aktives Mitglied in den Reiterverein Schaag ein. Ich denke ein aufgeweckter damaliger  Vorsitzender erkannte sein  Potential, somit dauerte es nicht lange das er in die Führungsebene des Vorstands des Reitvereines berufen wurde.Dort  auch als Vertreter seines  Vereines an den Jahreshauptversammlungen teilnehmend wurde er 1973 noch unter dem legendären Hermann  Dickhof in den Vorstand des KV  berufen. Hermann Dickhof war der Nachfolger des nach dem Krieg 1. Vorsitzenden Hermann Frenzen Später wurde Herr Schulze dann unter  Johannes Thönes  2 Vorsitzender, zeitgleich stand er nun auch dem RV Schaag als Vorsitzender vor. 1991 wurde er zum vierten Vorsitzenden des  Kreisverbandes seit 1948 gewählt. Insgesamt kommen da schon 50 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit  zusammen.  Es dauerte auch nicht lange, und Er  wurde unter dem Präsidenten Geert Gockel  in den Vorstand des Landesverbandes Rheinland berufen.  Dort hat er unter anderem auch den Fahr-und  Organisationsschuss betreut.  Herr Schulze organisierte die Struktur des Kreisverbandes neu  und seine  Fähigkeiten blieben nicht lange unentdeckt, so  dass er auch im gesamten  Rheinland mit Wissen und Tat für die Kreisverbände tätig war.

Auszeichnungen für Schulze
Er hielt Lehrgänge und Vorträge um die Vereinsstrukturen  zu reorganisieren und neu zu ordnen. Acht Jahre hat er dort die Geschicke des Pferdesports  im Rheinland mitgestaltet und für seine Tätigkeit wurde  er mit der Ehrennadel in Gold, der  Ehrennadel in Gold mit Lorbeerkranz und der Großen Medaille des Verbandes ausgezeichnet. In diese Zeit fiel auch  der Bau der Landes Reit und Fahrschule in Langenfeld. Die schwierigen Planungen  wurden  unter dem neuen Präsidenten  Friedrich Witte und dem  Geschäftsführer Dr. Hanno Dohn positiv beendet. Die späteren Querelen mit dem  Landesrechnungshof und die in Aussicht  gestellte  Inanspruchnahme des damaligen Gesamtvorstands, haben allerdings bei allen Beteiligten Wunden  hinterlassen. Freundschaften gingen dabei  zu  Bruch. Letztendlich konnte der Verband die Sache im Klageverfahren bereinigen.Foto: Paul Offermanns 

 

Im Sattel fest der Scholle treu
So lautete einst der Wahlspruch des KV Viersen-Krefeld, denn so hießen wir mal.Dieser Spruch zeugte von der großen Verbundenheit der Reiter mit ihrem Land und ihrer meist landwirtschaftlichen Herkunft. Der PSV Viersen kann auf eine lange Tradition zurückblicken, und man kann mit Stolz sagen, hier wurde noch im Bewusstsein der alten Traditionen Reitsport betrieben. Männer wie Peter Coenen, Johannes Thönes und Toni Nellen verkörperten genau diesen Anspruch. Dabei lag Ihm und dem KV auch immer die Zusammenarbeit mit den Züchtern am Herzen, weshalb wir mit Karl Heinz Fruhen als Vorsitzender des  Pferdezuchtvereins in ständiger Verbindung standen. Die Verbundenheit mit der Landwirtschaft gehörte deshalb genauso dazu wie die Verbundenheit mit den hier zuständigen  Forstbeamten und im  Bereich Tierschutz und Bekämpfung von Pferdeseuchen der jeweiligen Amtsveterinäre. Zum Sport allgemein gehört auch die Lobbyarbeit und die Verbindung zur Politik, weswegen auch die engen Kontakte  zu den Spitzen der Städte und  Gemeinden gepflegt wurden. Das Reitwegenetz konnte Dank der Verbindungen zur Unteren Landschaftsbehörde des Kreises und den Waldbesitzern ausgebaut werden. Ich denke ich spreche für Ihn auch hier nochmal ein Danke an die Vorstandsmitglieder aus, die mit Ihm im laufe der Jahre die Geschicke des  Pferdesportverbandes geleitet haben. Für seine Tätigkeit wurde er zuletzt am 29.05.2018 auf der Jahreshauptversammlung des Pferdesportverbandes Rheinland in Langenfeld durch das  Präsidium mit der Graf-Landsberg-Velen-Medaille in Bronze von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung geehrt. Zuletzt möchte ich mich aber bei seiner Frau bedanken, die klaglos all die Jahre seine vielen Termine und die damit verbundene Arbeit akzeptiert hat. Ohne ihr Zutun wäre das alles nicht möglich gewesen.     

Danke Ulrich Schulze.